Als Aidan nach Ägypten reist, um dort eine Heilerin zu treffen, glaubt er nicht daran, dass irgendetwas seine Krankheit noch heilen könnte. Auf wunderschöne Weise findet er zu sich selber und erfährt wie Liebe, Freude und Dankbarkeit das Leben verändern und schliesslich auch Wunder vollbringen können.
Rezessionen zu "Meine Farben an meinem Himmel"
Rahel B: Ein Buch voller Lieb und Maggie, das uns für eine Weile in den ägyptischen Sinai entführt. Es hat mich verzaubert, so unbeschwert und doch so viel Tiefe. Wunderschön.
Anna E: Die Geschichte hat mich berührt. Einfach wunderschön, inspirierend und motivierend. Sie war nur viel zu schnell zu Ende.
Ursula K: Das Buch ist wunderschön. Ich war so gefesselt und immer wieder zu Tränen gerührt und vor Spannung konnte ich gar nicht aufhören. Habe seit Jahren nicht mehr ein so gutes Buch gelesen. Freue mich schon aufs nächste.
Pia B: Ich habe das Buch gelesen und bin begeistert. Habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich so gefesselt hat.
Als Samira geboren wurde, sei die Sonne eine ganze Nacht lang am Wüstenhimmel gestanden. So berichtete es gerne ihr Grossvater, wenn er mit
Freunden zusammensass und über seine Enkelin sprach. Er war stolz und obwohl die Geschichte niemand wirklich glaubte, wollte auch niemand etwas dagegen sagen. Sie spürten alle, dass Samira etwas
Besonderes war. Waren es ihre tiefschwarzen Augen, durch die man in ihre Seele zu schauen schien oder einfach ihr anmutiges Wesen?
Schon ihre Geburt war anders als bei ihren Geschwistern verlaufen. Die Wehen hatten sich so kurzfristig angekündigt, dass ihre nur Mutter abwinkte, als ihr Vater sie in seinem Pickup ins eine
halbe Stunde entfernte Spital fahren wollte. Sie schaute ihn mit diesem entschlossenen Blick an, den nur gebärende Mütter hatten und er wagte ihr nicht zu widersprechen, als sie ihm erklärte,
dass es fürs nächste Spital zeitlich nicht reichen würde. Sie befahl ihm, ihre Mutter und frische Bettlacken zu holen. Das Kind liesse nicht mehr lange auf sich warten. Voller Zweifel und Angst
war Samiras Vater gerannt, um bei seiner Schwiegermutter Hilfe zu holen. Er war kaum aus der Hütte, als die ersten Presswehen einsetzten und eine halbe Stunde später lag ein kleines, kräftiges
Mädchen in den Armen seiner Frau. Samiras Vater strahlte vor Stolz, als er Samira auf den Arm nahm und sie in eine warme Decke hüllte. Es war sein sechstes Kind und doch war dieser Moment immer
noch etwas Besonderes für ihn. Eine Engelseele hatte sich entschieden, die Welt zu besuchen, liebte er zu sagen.
Samira war ein einfaches und glückliches Kind. Sie lachte viel und war der Sonnenschein in den Herzen der Dorfbewohner. Schon früh sass sie bei den älteren Frauen und hörte ihnen wortlos bei
ihren Gesprächen zu und manch eine der Frauen fühlte sich in Samiras Gesellschaft so wohl, dass sie ihr das Herz ausschüttete und dem Mädchen Geheimnisse anvertraute, die sonst keiner wusste.
Samira sass meist nur da und hörte zu. Sie nahm die Geschichten in sich auf und durch ihre Augen kam so viel Liebe, dass sich die Sorgen in Luft aufzulösen schienen. Oftmals kam es vor, dass die
Person, die Samira das Herz ausgeschüttet hatte, die Dinge nach dem Gespräch ganz anders sah, plötzlich einen Ausweg erkannte oder so ruhig wurde, dass sich das Problem von ganz alleine aus der
Welt schaffte. Samira hatte eine Gabe, da waren sich alle schnell einig.
Aber Samira hatte auch eine andere Seite. Da sie mit vier älteren Brüdern aufwuchs, lernten sie und ihre ein Jahr ältere Schwester sehr schnell, sich zu wehren und sich gegen die männliche
Übermacht zu behaupten. Samira rannte nicht davon, wenn ihre Brüder sie ärgern wollten. Im Gegenteil, sie kämpfte wie ein würdiger Gegner, rannte schneller als manch einer ihrer Brüder und durch
ihre geschickte Art, war sie ihnen oftmals überlegen. Vor allem mit ihren zwei jüngsten Brüdern hatte sie ein enges Verhältnis. Sie waren nur ein paar Jahre älter als sie und von klein auf ihre
Spielkameraden. Bevor sie in die Schule mussten oder wenn sie an den Nachmittagen Zeit hatten, spielten sie in der Wüste. Samira wollte nicht mit ihrer Schwester und ihrer Mutter im Haus bleiben.
Sie kletterte lieber mit ihren Brüdern auf Berge, machte Feuer, kickte mit Blechdosen oder versuchte ihre Ziegen dazu zu bringen, Kunststücke zu machen, wie sie es einmal in einem Wanderzirkus
gesehen hatte.
Jeder im Dorf hatte eine Geschichte über Samira zu erzählen. Als Samira etwa fünf Jahre alt war, passierte es, dass eine Frau kurz vor der
Geburt ihres ersten Kindes stand. Das Kind hatte sich bisher noch nicht in die richtige Geburtslage gedreht und die Hebamme schaute der Niederkunft besorgt entgegen. Ein Kind in Steisslage zu
gebären, war immer mit Risiko verbunden und die Familie hatte nicht das Geld dafür, einen Kaiserschnitt im Spital zu bezahlen. Die ganze Sippe würde im Notfall für diesen Eingriff zusammenlegen,
es würde sie aber alle in tiefe, finanzielle Schulden bringen. Die junge Frau war so verzweifelt, dass sie alles Erdenkliche ausprobierte, um das ungeborene Kind dazu zu bewegen, sich vielleicht
doch noch zu drehen. Aber nichts funktionierte. Voller Verzweiflung lief die junge Beduinin in die Wüste, wo sie zu Allah betete, er solle ihr helfen. Als sie so am Boden kniete und betete,
bemerkte sie plötzlich Rauch. Sie stand auf, um nachzusehen, woher er kam. Da sah sie ein kleines Mädchen, an einem Feuer sitzen. Die Frau ging auf das Mädchen zu und setzte sich zu ihr. Lange
Zeit sassen die beiden still beieinander. Die junge Frau, die immer noch voller Verzweiflung war, weinte leise. Da kniete sich das Kind vor sie auf den Boden, nahm ein Stück Kohle aus dem Feuer
und begann mit dem warmen Gegenstand den Zeh der Frau zu massieren. Anfänglich zuckte die junge Frau zurück, weil sie Angst hatte, die Kleine würde sie verbrennen. Als sie merkte, dass das Kind
wusste, was es tat, liess sie es gewähren. Schon nach wenigen Minuten bemerkte die Frau, dass sich das Baby in ihrem Bauch stärker zu bewegen begann. Es fühlte sich an, als ob das Baby um sich
schlagen würde. Die werdende Mutter legte sich hin, entspannte sich und liess es geschehen.
Als drei Tage später die Hebamme gerufen wurde, weil bei der Frau die Wehen einsetzten, bemerkte diese mit Erstaunen, dass sich das Kind gedreht hatte und einer Hausgeburt nichts im Wege stand.
Innert zwölf Stunden gebar die junge Frau in ihrer Hütte einen kräftigen, kleinen Sohn. Sie nannte ihn Samir.